Was ist Karate?
Karate entstand in seinen Ursprüngen ungefähr im 15. Jahrhundert auf den Ryukyu-Inseln, dem heutigen Okinawa, südlich von Japan. In einer Zeit, in welcher das Tragen von Waffen für das gemeine Volk verboten war, entwickelte sich hier ein Kampfstil geboren aus chinesischen Kampfkünsten und dem lokalen Kampfsystem.
Seither spaltete sich die Kampfkunst in zahlreiche Stile auf. Funakoshi Gichin entwickelte dann Anfang des 20. Jahrhunderts den Stil des Shotokan Karate.
Wir nutzen die sehr klaren Kraftlinien dieses Stils und haben uns auf die reale Anwendung dessen spezialisiert. Der Schritt zum Vollkontakt offenbart dabei die wahre Natur der Techniken und Stellungen, welche vielen, die no-contact oder semi-contact trainieren verborgen bleibt.
Inhalte unseres Trainings:
Kihon:
Kihon bezeichnet die Grundschule des Karate Do. Hier wird gelehrt wie Einzeltechniken und Stellungen richtig und effektiv ausgeführt werden. Körper und Geist werden geschult als Einheit zu funktionieren. Die Grundschule ist notwendig um die Kraftlinien im Karate zu verstehen und bildet das Grundgerüst für alles weitere Vorankommen als Individuum. Die Oberstufe analysiert hier ihre Techniken und perfektioniert sie mit der Anpassung an den eigenen Körper.
Kata:
Die Kata ist ein Ablauf von Grundtechniken verpackt als imaginärer Kampf gegen mehrere Gegner. Dabei werden Fokus und Perfektion der Einzeltechniken, sowie deren Zusammenwirken im Verbund in einem Zustand höchster innerer Ruhe und Konzentration geübt.
Vollkontakt:
Es hat sich herausgestellt das beim no-contact Training das Gefühl für Distanz und Trefferbewegung sowie das Trefferbild verloren gehen. Deshalb ist das Vollkontakt-Training ein wichtiger Bestandteil unserer Einheiten, welcher auch dafür sorgt den Realismus nicht zu verlieren. Auch Bodenkampf wird im Vollkontakt-Training thematisiert.
Leichtkontakt:
Leichtkontakt-Training ist notwendig um die Geschwindigkeit und Wendigkeit des Körpers, sowie den Gleichgewichtssinn, Intuition und das Auge zu schulen, damit die Steifigkeit und der Druck nach Belieben aus einer Kampfsituation komplett entfernt werden können.
Abhärtung:
Für viele Techniken des Karate bedarf es besonders harter und schmerzfreier Körperteile. Vor allem der Torso, die Arme und die Beine sollten gut konditioniert sein. Dies geschieht durch Schläge und Tritte vom Partner auf den eigenen Körper und durch Schläge und Tritte gegen harte Gegenstände. Dabei wird vor allem die Knochensubstanz restrukturiert und verdichtet, was verhindert das der Knochen bricht. Auch Muskeln werden "abgehärtet". Dabei verdichtet sich nur selten das Gewebe, aber die Spannung der Muskulatur an den "abgehärteten" Stellen ist so hoch, dass dahinter liegende Nervenzentren oder Organe nicht oder nur geringfügig von der einwirkenden Kraft betroffen sind. Zusätzlich werden unkontrollierte Schmerzreaktionen verhindert indem der Körper an den Schmerz gewöhnt wird.
Fitness:
Um Karate effektiv betreiben zu können, braucht man eine gesunde und starke Muskulatur. Mit verschiedensten Ausdauer-, Dehnungs- und Kraftübungen wird der Körper
geschmeidig und belastbar gemacht um in der Anwendung maximale Flexibilität und die optimale Umsetzung der Techniken gewährleisten zu können.
Waffentraining:
Das Waffentraining teilt sich in den Umgang mit den Waffen und die Vermeidung sowie die Abwehr dieser Waffen.
Streetfight:
Hier werden erlernte Trainingsinhalte unter Realbedingungen getestet und angewendet. In Alltagskleidung sowie Alltagssituationen wird hier Deeskalation, sowie intuitive Reaktion trainiert. Auch Vollkontakt-Training in Alltagskleidung als Beispiel für Extremsituationen gehört zu diesem Training.
Heilung:
Durch Stärkung der gesamten Muskulatur im Körper, sowie die Konzentration auf die eigene Körperhaltung im Training, wird Krankheiten wie Rückenschmerzen, Haltungsschäden und übermäßige Abnutzung der Gelenke durch falsche Bewegungen vorgebeugt. In gewissem Maße können diese Schädigungen auch durch das Training verringert oder beseitigt werden. Auch Massagetechniken werden geübt, wodurch Stress abgebaut und Körper und Geist entspannt werden.
Viel Wert wird außerdem auf Atemtechniken gelegt. Durch die immer währende Kontrolle über die eigene Atmung kann beispielsweise Belastungsasthma gelindert werden.